Über die Gemeinde

Gemeinde Ruden


Die Gemeinde Ruden ist eine im Bezirk Völkermarkt in Kärnten gelegene Gemeinde. Auf einer Größe von 42,44 km² und einer Seehöhe von 465m befinden sich verteilt die Ortschaften Weißeneggerberg, Dobrowa, Eis, Grutschen, Kanaren, Kleindiex, Kraßnitz, Lippitzbach, Obermitterdorf, Ruden, St. Jakob. St. Martin. St. Nikolai, St. Radegund, Untermitterdorf, Unternberg, Unterrain und Wunderstätten. Unsere Gemeinde ist eingebettet in einer sonnigen, ruhigen und waldreichen Gegend. Östlich des Ortes liegt die Koralpe, westlich die Saualpe  und in Richtung Süden der sogenannte Hausberg die Petzen. Von der Petzen hat man einen wunserschönen Blick auf unsere schöne Gemeinde.

Derzeit hat die Gemeinde Ruden rund 1545 Einwohner (Stand 01.12.2020).

 

Geschichte/Kultur

Baugeschichte:
Im Jahr 1892 verfasste der Civilingenieur Josef Clementschitsch ein Projekt für eine neue Draubrücke bei Lippitzbach, das vom Kärntnerischen Landtag genehmigt wurde. Die Baukosten waren auf 70 000 Gulden veranschlagt. Die wasserrechtliche Bewilligung wurde jedoch erst am 27. November 1894 erteilt, so dass im Frühjahr des darauffolgenden Jahres mit dem Bau begonnen werden konnte. Die Bauleitung und Bauführung übernahm der landschaftliche Oberingenieur Hiebaum, der Ingenieur Zemanek und der Bauadjunkt Kubik. Die Wiener Brückenbauanstalt Ignaz Gridl lieferte die Eisenkonstruktion, mit den Mauerarbeiten wurde Val. Urbani aus Wolfsberg beauftragt. Am 11. Oktober 1896 fand die feierliche Eröffnung der neuen Brücke statt.

Im Zuge des Kärntner Abwehrkampfes während des Winters 1918/19 wurde das südliche Brückenfeld gesprengt, wobei der Mittelpfeiler um ca. 10 cm nach Norden verschoben wurde. Um 1924 waren die Schäden wieder behoben. Der Bau des Draukraftwerkes Schwabegg, der 1939 begonnen wurde, machte 1940 die Hebung des Eisenwerkes um 2 Meter nötig. Infolge des Aufstaus der Drau um ach bis neun Meter über den Nullwasserspiegel kam es zu Bewegungen in Längsrichtung der Brücke, was Verbiegungen beim Brückentragwerk nach sich zog. Ein Gutachten von Professor Alois Kieslinger über die geologischen Verhältnisse aus dem Jahr 1945 schlug Sanierungsmaßnahmen vor, deren Realisierung zunächst nich stattfand. Erst 1955/56 erfolgte das Zurückschieben des geknickten Brückentragwerks, 1958 dessen Hebung um weitere zwei Meter, um damit der Hochwassergefahr zu begegnen.

Die Draubrücke bei Lippitzbach stellt heute eine der bedeutendsten verbliebenen Ingenieurkonstruktionen der bekannten Wiener Brückenanstalt Ignaz Gridl dar, wie sie einst vielfach unsere Städte und Flussläufe prägten. Bedauerlicherweise wird die Zahl dieser charakteristischen Brücken des 19. Jahrhunderts immer kleiner. Schon aus diesem Grund sollte die Erhaltung der Draubrücke bei Lippitzbach, die sich mit ihren schlanken Pfeiler- und Tragwerkskonstruktionen besonders harmonisch in das Landschaftsbild einfügt, außer Zweifel stehen.

Baudaten der Fachwerksbrücke
Erbaut: 1895/96

Projekt: Josef Clementschitsch (1892)

Bauleitung und Bauführung: Hiebaum, Zemanek, Kubik

Mauerarbeiten: Val. Urbani, Wolfsberg

Eisenkonstruktionen: Brückenanstalt Ignaz Gridl, Wien

Quellen
Manfred Wehdorn/ Ute Georgeacopol-Winischhofer/ Paul W. Roth, Baudenkmäler der Technik und Industrie in Österreich, Bd.2: Steiermark-Kärnten, Böhlau Verlag, Wien-Köln-Weimar, 1991, S. 178,179.

Wiener Bauindustrie-Zeitung, Jg. 14 Wien 1896/97, S.44.

Kärntner Landesregierung, Klagenfurt, Straßen- und Brückenbau, Bauakt, Plan Nr. 2534

Neben dem Erhalt von Kulturgütern informiert das Komitee auf seiner Website www.lippitzbach.at über die Geschichte des Ortes sowie die Quellen von Lippitzbach, den Bau der neuen Lippitzbachbrücke und besonders über den Lippitzbacher Kirchtag der sich immer größerer Beliebtheit erfreut.


Das Schloss Lippitzbach, ein repräsentatives, durch einen historischen Kapellenanbau ausgezeichnetes Gewerkenhaus des frühen 19. Jahrhunderts, befindet sich südlich von Ruden in dem ehemaligen Werksweiler Lippitzbach auf einer Terrasse über dem schluchtartigen, tief eingeschnittenen Flussbett der Drau im Süden und der Einmündung des Wölfnitzbaches im Osten.

Das am wirtschaftlichen Höhepunkt der verarbeitenden Eisenproduktion in Lippitzbach wiedergegebene Stahl- und Walzwerk, dessen Verwaltungszentrum das klassizistische Schloss bildete, wurde 1894 stillgelegt.

Nach dem weitgehenden Verfall der technischen Anlagen dokumentieren nur noch Mauerreste der ehemaligen Werksgebäude, das schlossartige Herrenhaus, eine von Ferdinand Graf Egger 1836 in Erinnerung an seinem Großvater Max Thaddäus errichtete Denkmalbüste, mehrere als Wohngebäude fungierende Nebenobjekte, sowie die 1864 westlich der Werksanlage errichtete Grabkapelle des Ferdinand Grafen Egger die Blütezeit der Kärntner Eisenverarbeitenden Industrie um die Mitte des 19. Jahrhunderts.

 

In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts betrieb der Genuese Baptist Mazzugon an der Mündung des Wölfnitzbaches in die Drau ein Hammerwerk, welches 1696 Georg Siegmund Christalnigg erwarb. Unter Josef Edlen von Kronthal wurden um 1770 in Lippitzbach Zainhämmer (zur Herstellung von Stabeisen), Blech- und Nagelschmieden errichtet.

Mit dem Kauf der Lippitzbacher Hämmer 1791 durch Max Thaddäus Graf Egger, dem bedeutendsten Gewerken seiner Zeit in Kärnten, begann der große wirtschaftliche Aufschwung der Lippitzbacher Eisenindustrie.

Graf Egger berief zwei englische Sachverständige für Walz- und Schneidewerke (Thomas Lightowler und W.E.Sheffild), um eine Anlage für die Erzeugung von englischen Gussstahl und englischen Weissblech einzurichten. 1807 wurde der Grundstein zum bis dahin einzigen Blechwalzwerk Österreichs gelegt.

Nach dem Tod von Max Thaddäus Graf Egger im Jahre 1805 übernahm dessen noch minderjähriger Sohn Ferdinand bzw. ein Vormund bis 1827 die Leitung des Werkes. Um 1830 verfasste Umbaupläne, die eine symetrische Neufassadierung der nördlichen Schauseite des Gewerkenhauses vorsahen, geben einen „terminus ante querm“ für die Errichtung des klassizistischen Baues.

Die an der Nordwestecke des Schlosses angebaute, in der Fassadengestaltung neugotische, im Inneren klassizistische Kapelle, für welche urkundlich eine Messlizenz von 1843 überliefert ist, könnte auf Grund der Asymmetrie der nördlichen Schauseite sowie der Grundrissdisposition im Inneren in einem zweiten Bauabschnitt errichtet worden sein.

Unter Ferdinand Graf Egger wurde das westlich des Schlosses situierte (eingeschossiger, freistehender Bau), um ein zweites Geschoss aufgestockt sowie um eine Achse nach Osten erweitert und dadurch mit dem anschließenden Schlossbau verbunden.

Ferdinand Graf Egger, verheiratet mit Notburga geborene Gräfin Lodron-Leterano, starb 1860  und ist in der 1864 westlich des Industrieareals errichteten (und unter Denkmalschutz gestellten) neugotischen Grabkapelle beigesetzt.

Wegen der durch die aufkommende Konkurrenz und infolge Brennstoffmangels immer schwieriger werdenden Lage der Kärntner Eisenindustrie wurde das Werk unter dem Freiherrn Ferdinand und Karl Helldorf 1894 stillgelegt.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde an der östlichen Schmalseite des Schlosses ein im Erdgeschoss gemauerter und im ersten Obergeschoss als Holzveranda ausgeführter kleiner Zubau errichtet.

Das Industrieareal war bis 1938 im Eigentum der Freiherrn von Helldorf und gelangte über die Österreichische Realitätengesellschaft sowie die Hoch- und Tiefbaugesellschaft Universale 1942 in das Eigentum der „Otto Rzehak Leinen- und Baumwollweberei“, welche im westlichen, an das Schloss angebaute Wirtschaftstrakt, eine Weberei betrieb. Zu dieser Zeit wurden die ursprünglich offenen Pfeilerarkaden im Erdgeschoss des Nebengebäudes bis auf die mittlere vermauert.

Das ehemalige Eisenraffineriewerk ist heute im Eigentum einer „Eigentümergemeinschaft Rzehak – Lippitzbach“.

Die Walmdächer des Schlosses und des Nebengebäudes wurden in den  neunziger Jahren  neu eingedeckt.

Das Schloss und die Nebengebäude werden für private Wohnzwecke genutzt.

 

Der Schlossanlage Lippitzbach kommt als Zeugnis der großen industriellen Vergangenheit dieser Region geschichtliche, baukünstlerische und kulturelle Bedeutung zu.


Nordöstlich von Ruden auf einem bewaldete  Felsvorsprung gelegen. Urkundlich erstmals 1243 erwähnt. Nach Dietmar von Weissenegg und den Herren von Wallsee von 1363 bis 1425 im Besitz der Grafen von Cilli; anschließend Bambergischer Besitz bis zum 1759 erfolgten Verkauf. Ehemals ausgedehnte Burganlage; bergseitig ein auf das 13. Jahrhundert zurückgehender Rundturm mit bis zu zwei Meter starken Mauern; nordwestlich davon, durch einen tiefen Graben getrennt, die Hauptburg, die über rechteckigem Grundriss angelegt wurde und zur Hälfte vom äußeren Burghof hufeisenförmig umfasst wurde. Im Westen sind die Mauern des Palais bis zu drei Geschossen vorhanden. Im inneren Hof ist ein verfallener Brunnen.
 

Besitzer und Verwendung: Privatbesitz; forstliches Sperrgebiet; die Burgruine ist nicht zu besichtigen!


Im Bereich der Gemeinde Ruden erhebt sich die bedeutende Burg Weißenegg, die bereits im 13. Jahrhundert Sitz eines Landgerichtes war, zu dem auch Ruden gehörte.
Das im Jahre 1960 der Gemeinde gewidmete Wappen führt auf den im Gemeindebereich, genauer gesagt in den Ortschaften Eis und St.Nikolai, offenbar schon vor über 2000 Jahren betriebenen Silberbergbau zurück. Ebenso geht auch der Name „Ruden“ von den dortigen „Erzgruben“ hervor. Unter den in unserem Land geprägten Silbermünzen befindet sich ein Typ, der seit dem Jahre 60 vor Christi Geburt im Umlauf war und nach dem der Ort Eis benannt ist.
Das für Kärnten historisch bedeutsame Tertosagenkreuz wurde Ruden 1959 als Gemeindewappen vorgeschlagen, womit unser Heimatort in seinem Wappen einen wichtigen Teil der frühen Vergangenheit unseres Landes repräsentieren kann.
 
Burgruine Weißenegg:
Nordöstlich von Ruden, auf einem vorspringenden bewaldeten Felsvorsprung, sind heute noch die Reste einer Zwillingsburg zu sehen, deren älterer Teil aus dem 12. Jahrhundert stammt. Von den 4 Burgen des Namens Weißenegg, die es in den Österreichischen Alpenländern gegeben hat, war unsere Burg wahrscheinlich das Stammschloss des Geschlechtes der Weißenegger. Als Ältester des Geschlechtes der Weißenegger ist uns Wülfing von „Wizzeneck“ bekannt. Er soll um etwa 1120 gelebt haben.
Im Jahre 1278 kämpfte er mit dem Kaiser Rudolf von Habsburg gegen König Ottokar von Böhmen und fiel in der Schlacht bei Dürnkrut auf dem Marchfelde. Daraus ist zu ersehen, dass die Herren von Weißenegg ein mächtiges und reiches, aber auch unruhiges Geschlecht waren.
Da sich unsere Burg zu Ende des 14. Jahrhunderts im Besitze des Grafen Hermann von Cilli befand, ist anzunehmen, dass die Weißenegger ihre Güter im Aufstand Friedrichs von Auffenstein gegen Herzog Albrecht II. eingebüßt haben. Im Jahre 1425 gab Graf Hermann von Cilli die beiden Schlösser Weißenegg und Hardneidstein dem Hochstifte Bamberg und erhielt dafür im Tauschwege Mauthenberg.
Bis 1759 blieb Weißenegg bambergisch, dann fiel es an den Staat zu. Im Jahre 1775  wurde die Herrschaft Weißenegg an Mar Theodor Freiherr von Egger verkauft und blieb viele Jahrzehnte hindurch in dieser Familie. Gegenwärtig befindet sich die Burg im Besitz von Frau Dkfm. Friederike Zechner-Leitgeb. 
 
Pfarrkirche St. Magdalena:
Die Pfarrkirche St. Magdalena ist ein spätgotischer Bau mit Gewölben aus dem 15. Jahrhundert. Schon 1521 wurde Ruden als Pfarre bezeichnet.  
Eine alte Weinbaugegend in Ruden, die allerdings erst aus dem 17. Jahrhundert bezeugt ist, führt heute noch den Namen „Weingarten“. Es darf mit Bestimmtheit angenommen werden, dass der „Weingarten“ ebenfalls schon im Mittelalter angelegt worden ist.
 
Postamt Eis:
In Eis bei Ruden hatte es vom Jahre 1789 bis zum 29.05.1874 ein Postamt gegeben.
Die Poststation befand sich auf dem jetzigen „Svetyhof“. Das Postamt Eis, an der Postroute in das italienische Mießtal gelegen, hatte als Pferdewechselstelle Mitte des 18. Jahrhundert große Bedeutung.
 

Machen wir einen großen geschichtlichen Schritt in unser Jahrzehnt, so stellen wir fest, dass die Gemeinde Ruden eine aufstrebende Gemeinde ist, die sich den Anforderungen der modernen Zeit angepasst hat, aber die Geschichte ihres Ortes nicht in Vergessenheit geraten lässt.